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MÄNNER
18.10.2014

Ein Jahr danach -
Phantomtor im Rückspiegel

Ein Loch. Laut Wikipedia, ein offener Hohlraum, eine Öffnung. Genau durch so ein Loch in einem Tornetz flutschte am 18. Oktober 2013 in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena ein Ball und stellte damit den Fußball auf den Kopf, erregte Spieler, Trainer, Schiedsrichter, Fans und Funktionäre, beschäftigte Journalisten, Rechtsanwälte, das DFB-Sportgericht und sogar die FIFA.

Bayer Leverkusens Stürmer Stefan Kießling hatte im Spiel bei der TSG in der 70. Minute gegen das Außennetz geköpft. Der Ball aber tropfte von der dort nicht irgendwo ins Aus, sondern schlüpfte beim Stand von 1:0 für Leverkusen durch ein Loch im Netz ins Innere des Tores. Schiedsrichter Felix Brych gab fälschlicherweise den Treffer. Bayer siegte mit 2:1.

Die TSG legte zwar Einspruch ein, doch das DFB-Sportgericht berief sich auf die Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters. Der Treffer, der keiner war, hatte bestand. Das Phantom-Tor. Das zweite der Bundesliga-Geschichte.

Eigentlich gab es anschließend nur einen wirklichen Gewinner: Bei einer Versteigerung zu Gunsten von "Ein Herz für Kinder" brachte das löchrige Netz 100.000 Euro ein. "Das Netz hat für Aufregung und Ärger gesorgt. Da ist der gute Zweck ein schöner Ausgleich für den entstandenen Schaden. Und was gibt es besseres als das Netz für "Ein Herz für Kinder" zu spenden",sagte damals Hoffenheims Geschäftsführer Peter Rettig.

Ein Jahr nach dem Phantomtor hat Hoffenheims Direktor Profifußball, Alexander Rosen, was den Sport betrifft eine klare Lehre gezogen und ist ein Verfechter der Torlinientechnik: "Wir dürfen uns den Neuerungen nicht verschließen. Die Technik verändert nicht den Charakter unseres Sports, sondern regelt im Sinn aller Beteiligten einfach und schnell die elementare Entscheidung über Tor und kein Tor", sagte Rosen mit Blick auf die Abstimmung über die Einführung der Technik der Bundesligisten im Dezember. "Der Fußball wird dadurch nicht klinisch oder steril, und es wird jeden Spieltag weiterhin ganz bestimmt genügend diskussionswürdige Ereignisse geben, da mache ich mir keine Sorgen."

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