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MÄNNER
26.07.2013

Das große Gisdol-Interview - Teil 2

Im zweiten Teil des Interviews spricht Markus Gisdol über seinen Kapitän, die Entwicklung von Jannik Vestergaard, die Doppelsechs, das Spielsystem und notwendige Harmonie.

Kommen wir von den Neuen zu den arrivierten Profis im Verein. Andreas Beck wird auch in der Saison 2013/14 1899-Kapitän sein.

Markus Gisdol: Das ist richtig. Sejad Salihovic und Jannik Vestergaard werden seine gleichberechtigten Stellvertreter sein. Zwei weitere Spieler wird die Mannschaft in den Mannschaftsrat wählen. Ich habe mit allen dreien intensive Gespräche geführt und mir auch ihre Sicht der Dinge angehört.

Welchen Stellenwert haben diese Entscheidungen für dich?

Markus Gisdol: Wir übertragen den Spielern damit eine große Verantwortung. Ein Kapitän ist ja weit mehr als derjenige, der Strafen einkassiert und für Pünktlichkeit sorgt. Die Kapitäne und der Spielerrat sprechen mit mir auch über taktische Inhalte, über Spielszenen, über ihre Perspektive in bestimmten Situationen. Da ist es wichtig, dass diese Spieler eine große Reife mitbringen und ehrlich ihre Meinung sagen.

Was zeichnet besonders Andreas Beck als Kapitän aus?

Markus Gisdol: In erster Linie führt er die Mannschaft sehr gut. Außerdem trägt er die Idee von unserem Fußball in sich. Das trifft natürlich auch auf „Sali“ und Jannik zu. Darüber hinaus hat Andreas Beck herausragende menschliche Fähigkeiten. Er ist für alle Spieler im Kader immer wieder Anlaufpunkt und nicht zuletzt ist er ein sehr guter Repräsentant für unseren Club. Andreas Beck und Sejad Salihovic sind die Gesichter unseres Vereins. Es wäre schön, wenn es uns gelingt, Jannik Vestergaard daneben zu etablieren.

Jannik fällt auf dem Trainingsplatz und in den Testspielen bisher als Wortführer in der Defensive auf. Musst du ihn dazu ermuntern?

Markus Gisdol: Nein. Überhaupt nicht. Das ist Teil seiner Persönlichkeit. Er ist für sein Alter schon sehr reif und hat auch die nötige Spielintelligenz, um zu registrieren was auf dem Rasen passiert und das dann auch an die Kollegen zu transportieren. Wir haben da mit dem sehr souveränen, aber eher stillen David Abraham eine Mischung in der Innenverteidigung, die sehr gut passt.

Lass‘ uns über das defensive Mittelfeld sprechen. Sejad Salihovic, Sebastian Rudy, Eugen Polanski und Tobias Strobl stehen zur Auswahl. Da hast du sicherlich einfachere Entscheidungen zu fällen.

Markus Gisdol: Das kann man so sagen. Auf der „Sechs“ sind wir am dichtesten besetzt. Wir tüfteln da an der richtigen Lösung. Ob dann auf der sogenannten Doppel-Sechs immer ein offensiv und ein defensiv ausgerichteter Spieler agieren, kann ich nicht sagen. Das hängt auch vom Auftreten des Gegners ab.

Es läuft also auf ein 4-2-3-1-System hinaus?

Markus Gisdol: Ich habe das Gefühl, dass sich die Mannschaft in dieser Formation sehr wohl fühlt. Aber wir müssen natürlich dennoch in der Lage sein, uns während eines Spiels auf gewisse Umstände einzustellen und das System zu ändern.

Wie schlägt sich Tobias Strobl, der ja nach einem Jahr Leihe nach Köln, wieder in den Kraichgau zurückgekehrt ist?

Markus Gisdol: In den ersten zehn Tagen musste er sich erst wieder an die Art und Weise unseres Fußballs gewöhnen, weil wir andere Dinge von ihm fordern als zuletzt in Köln. In dieser Phase haben wir sehr viel miteinander gesprochen. Aber grundsätzlich ist er ein sehr guter Balleroberer, der ja fast ‚Hurra‘ schreit, wenn der Gegner den Ball hat. Es ist klasse, einen solchen Spieler im Kader zu haben.

Einen großen Teil der Vorbereitung musste Fabian Johnson leider verletzt pausieren. Was bedeutet das für ihn?

Markus Gisdol: Dass er in Leogang nicht auf dem Platz stehen konnte, ist sehr schade, weil wir sehr viele Inhalte durchgepeitscht haben. Aber das müssen wir eben gemeinsam nachholen. Grundsätzlich ist er für uns immer eine Lösung, weil wir ihn sowohl offensiv als auch defensiv jederzeit einsetzen können.

Ist der Theorieteil der Vorbereitung denn jetzt für dich und das Trainerteam abgehakt?

Markus Gisdol: Wir sind nie fertig. Es besteht jetzt eine solide Basis. Alle Themen, die uns wichtig sind, wurden angerissen, aber da gibt es im Detail noch Arbeit. Die Mischung aus Theorie und Praxis wird immer blieben. Wir wollen dem Team videounterstützt immer wieder bestimmte Dinge zeigen. Wenn die Spieler sich selbst in bestimmten Situationen sehen, erleichtert uns das auf dem Platz die Arbeit.

Nach der Rückreise hatten die Profis gestern und heute frei. Wie wichtig ist das?

Markus Gisdol: Ja, wir haben die Spieler natürlich auch bewusst an ihre Grenze und darüber hinaus gebracht. Vor dem Spiel gegen Nikosia vergangene Woche haben wir zehn Einheiten am Stück absolviert. Das war hart. Die zwei Tage werden allerdings nicht komplett ausreichen, um sich zu erholen.

Eines der Hauptziele der Vorbereitung war es, eine Mannschaft zu formen. Wie weit siehst du euch auf diesem Weg?

Markus Gisdol: Wir entwickeln uns zu einer homogenen Einheit. Das geht über die Mannschaft hinaus und betrifft auch das Trainerteam, die Betreuer und die medizinische Abteilung – alle, die nahe an der Mannschaft sind. Dass muss für eine gute Saison aber auch alles passen. Eine gewisse Harmonie ist notwendig, um gute Arbeit leisten zu können. Eines ist sicher - es ist ein schönes Gefühl, mit der Mannschaft zu arbeiten.

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