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07.05.2014

Am Freitag startet die U17-EM mit Gimber und Ochs

In zwei Tagen geht's los. Um 11:15 Uhr wird am Freitag das erste Gruppenspiel der deutschen U17-Nationalmannschaft bei der EM 2014 (9. bis 21. Mai) auf Malta angepfiffen, Gegner im Gozo Stadium ist die Schweiz. Im DFB-Team mit dabei: Die Akademie-Spieler Benedikt Gimber (auf dem Bild rechts) und Philipp Ochs.

EM-Fakten

Die U17-Europameisterschaft wird seit 1982 jedes Jahr (einzige Ausnahme: 1983) ausgetragen. Rekordsieger ist Spanien mit acht Siegen, aktueller Titelverteidiger ist Russland, das sich im Vorjahr in Slowenien im Finale nach Elfmeterschießen gegen Italien durchsetzte. Da aber der Titelverteidiger nicht automatisch gesetzt ist – und die Russen in der Qualifikation an der Schweiz scheiterten – wird es 2014 einen neuen Sieger geben.

Deutschland hat sich bislang drei Mal (1984, 1992, 2009) in die Siegerliste eingetragen. Bei der letzten Teilnahme 2012 in Slowenien war Niklas Süle mit von der Partie. Die von Bundestrainer Stefan Böger betreute DFB-Elf sah im Finale gegen die Niederlande schon wie der sichere Sieger aus, kassierte aber kurz vor Schluss den Ausgleich – und unterlag im Elfmeterschießen.

Modus und Austragungsorte

Gespielt wird in zwei Gruppen à  vier Teams. Die beiden Ersten treffen über Kreuz im Halbfinale aufeinander, die Sieger stehen sich am 21. Mai im Endspiel gegenüber.

Die Mittelmeerinsel Malta ist erstmals Austragungsort eines großen UEFA-Turniers. Gespielt wird im Hibernians Stadium (2.968 Zuschauer) von Paola, im Gozo Stadium (1.644) auf der vorgelagerten Insel Gozo in der 3.000-Seelen-Gemeinde Xewkija sowie im Nationalstadion Ta'Qali (16.983) in Attard vor den Toren der Hauptstadt Valletta. Im 1980 erbauten Ta'Qali finden fast ausschließlich alle Spiele der Maltese Premier League statt, hier steigt auch das Finale.

Vor 1980 gab es übrigens auf Malta kein Rasenstadion, so dass mitunter auch WM-Qualifikationsspiele der Herren auf Asche ausgetragen wurden. Unvergessen ist das 0:0 der DFB-Elf in der EM-Qualifikation am 25. Februar 1979 in Gżira. Die deutschen Printmedien schrieben damals von einem „Tennishartplatz“ und dem „Ärgsten, was je in einem europäischen Wettbewerb einer Profitruppe zugemutet worden ist“. Im Rückspiel gewann Deutschland allerdings 8:0 und wurde 1980 Europameister.

Die Qualifikation

Die DFB-U17, die seit Sommer 2013 vom ehemaligen Profi Christian Wück (40) trainiert wird, setzte sich in der Eliterunde in Serbien gegen Georgien (4:0), Irland (3:0) und Serbien (1:1) durch. Am Ende entschied im Zweikampf mit dem Ausrichter das bessere Torverhältnis.

Gimber spielte in allen drei Partien durch, Ochs stand drei Mal in der Startelf, bestritt 234 von 240 möglichen Minuten – und markierte drei Treffer. Die beiden Hoffenheimer sind unter Wück gesetzt: Gimber ist mit bislang zwölf Einsätzen (ein Tor) für die DFB-U17 sogar aktueller Rekordspieler, Ochs mit vier Treffern (zehn Einsätze) Rekordtorschütze.

Das Hoffenheim-Duo

Wück ließ keine Zweifel aufkommen, dass das Hoffenheim-Duo in seinen Planungen eine entscheidende Rolle spielt. Im Interview „Das sind meine Jungs für Malta“ auf dfb.de charakterisierte er sie wie folgt: „Benedikt Gimber ist der Spieler mit der rasantesten Entwicklung in unserem Team. Als Führungsspieler klar gesetzt auf der linken Innenverteidigerposition. Philipp Ochs ist ein echter Mittelstürmer, der torgefährlich ist, aber gleichzeitig sehr mannschaftsdienlich spielt. Ich kenne nur ganz wenige Stürmer, die mehr für ihre Mannschaft laufen und ackern.“

Die ersten Tage

Am Montag sind Gimber und Ochs sicher auf dem Malta International Airport gelandet, anschließend ging es per halbstündiger Busfahrt ins EM-Quartier, das Seabank Hotel in Mellieħa. Die beiden Hoffenheimer teilen sich hier – mit Meerblick – ein Zimmer. Am Dienstag wurde nach der Überfahrt mit der Fähre (Bild) die erste Spielstätte auf der Insel Gozo inspiziert, am heutigen Mittwoch stand neben einer schulischen Einheit am Vormittag eine sportliche auf dem Trainingsplatz an.

In der Serie "Unsere Jungs auf Malta" gibt es auf der Facebook-Seite der Akademie regelmäßige Updates.

Die Gegner

Neben der Schweiz heißen die deutschen Gruppengegner Schottland und Portugal. Die Schweizer haben in der Qualifikation aufhorchen lassen, als sie Titelverteidiger Russland ein 1:1 abtrotzten und Spanien 1:0 bezwangen. Das Team des im Jugendbereich sehr erfahrenen Trainers Yves Débonnaire besticht durch eine kompakte Defensive und eine herausragende Mentalität. Im Notizblock der internationalen Scouts stehen Roberto Alves (Mittelfeld, Grasshoppers) und Albian Ajeti (Stürmer, FC Basel).

Die Schotten sind erst zum zweiten Mal bei einer U17-EM-Endrunde dabei. In der Qualifikation nutzten sie ihren Heimvorteil und setzten sich mit drei Siegen gegen Bosnien-Herzegowina (2:0), Belgien (3:1) und Rumänien (1:0) durch. Trainiert werden die Nachwuchs-Bravehearts von Scot Gemmill, Sohn der schottischen Fußball-Legende Archie Gemmill (drei englische Meisterschaften mit Derby County und Nottingham Forest, WM-Teilnehmer 1978). Ihr Spiel ist durch die typisch britischen Eigenschaften Zweikampf- und Kopfballstärke gekennzeichnet, Kapitän und Abwehrchef Jack Breslin sowie Mittelfeldspieler Aidan Nesbitt sind die bekanntesten Spieler und stammen aus der Celtic-Academy.

Portugal wird von Emà­lio Peixe, einst Weggefährte Luà­s Figos bei Sporting Lissabon, trainiert. Die Iberer setzten sich ebenfalls zu Hause mit drei 3:0-Siegen gegen Lettland, die Ukraine und Island durch. Beim Algarve-Cup im Februar, den Deutschland gewann, trennten sich beide Teams 1:1.

In der anderen Gruppe gilt der automatisch qualifizierte Gastgeber als krasser Außenseiter, um die Halbfinal-Tickets kämpfen hier die Niederlande, England und die Türkei. Das Oranje-Team – 2012 Deutschlands Final-Bezwinger und 2009 in Magdeburg der DFB-Elf mit 1:2 nach Verlängerung unterlegen – ist mit einem weltbekannten Co-Trainer nach Malta gereist: Der ehemalige Bayern-Profi Mark van Bommel assistiert Chefcoach Maarten Stekelenburg (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Keeper der Nationalmannschaft und der AS Roma).

Die Termine

Das ist der Fahrplan für Gimber, Ochs und Co.:

Freitag, 9. Mai, 11:15 Uhr: Deutschland – Schweiz, Gozo Stadium

Montag, 12. Mai, 18 Uhr: Deutschland – Schottland, Hibernians Stadium

Donnerstag, 15. Mai, 18 Uhr: Portugal – Deutschland, Ta'Qali

Alle drei Partien werden live auf Eurosport übertragen.

Sollte die DFB-Elf mindestens Gruppenzweiter werden, steht am Sonntag, 18. Mai, jeweils im Ta'Qali das Halbfinale an. Das eventuelle Endspiel steigt am Mittwoch an selber Stelle. Die Uhrzeiten für diese Partien stehen noch nicht fest.

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