1:0 auf Schalke: U19 verschafft sich im DM-Halbfinale eine gute Ausgangsposition

"Es ist noch überhaupt nichts entschieden, aber mit dem Sieg können wir natürlich leben", freute sich Trainer Julian Nagelsmann, der den beherzten Auftritt seiner Mannschaft lobte. "Das war eine intensive Partie und für meine Jungs vor so einer Kulisse absolutes Neuland. Wir haben verdient gewonnen."

Von Beginn an war beiden Mannschaften anzusehen, dass sie in der Offensive Akzente setzen wollten. Die ersten Minuten wurden dennoch von den Defensivreihen geprägt. Nur selten einmal ergaben sich Räume, da die Verteidiger stark dagegen hielten. In der zwölften Minute wurde es erstmals ein wenig gefährlich, als Schalkes Stürmer Florian Pick den Ball in Richtung TSG-Strafraum trieb, von Nicolai Rapp jedoch gestoppt wurde. Eine weitaus bessere Gelegenheit hatte wenig später „Hoffes“ Nadiem Amiri , der aus kurzer Distanz S04-Keeper Timon Wellenreuther prüfte (19.). Zuvor hatte sich für einen kurzen Moment eine Lücke für die Hoffenheimer ergeben, die von Erdal Öztürk mit einem beherzten Sprint und einer punktgenauen Vorlage auf Amiri ausgenutzt worden war.

Danach blieben Offensivaktionen zunächst Mangelware. Schalke bekam einige Freistöße zugesprochen, die zumeist keine Gefahr ausstrahlten, etwa in der 32. Minute, als Marvin Friedrichs Kopfball nach einem Freistoß von Leroy Sané am Tor vorbeiging. In der 34. Minute gab es dann Eckstoß für die TSG. Atik flankte den Ball in den Strafraum, S04-Keeper Wellenreuther erreichte die Kugel nicht, und plötzlich stand Steffen Nkansah im Fünfmeterraum völlig frei. Etwas überrascht, dass das Spielgerät zu ihm durchgekommen war, reagierte der Defensivmann dennoch geistesgegenwärtig und stocherte den Ball zur 1:0-Führung über die Linie. Dabei blieb es bis zum Seitenwechsel – eine verdiente Führung für die durchschlagskräftigere TSG.

TSG-Konter gegen Ende immer gefährlicher

Im zweiten Durchgang legten die Schalker druckvoll los, das TSG-Spiel gegen den Ball funktionierte jedoch weiterhin. Keeper Marvin Schwäbe bekam kaum etwas zu tun. Selbst setzten die Hoffenheimer auf Gegenstöße und schnelle Kombinationen. In der 61. Minute gab der eingewechselte Joshua Mees einen Warnschuss ab, der jedoch im Toraus landete.

Kurz darauf wechselte Nagelsmann zum dritten Mal aus. Kapitän und Geburtstagskind Russell Canouse ersetzte Erdal Öztürk. Auch S04-Trainer Norbert Elgert reagierte und brachte Jospeh Boyama, der prompt eine gefährliche Chance zum Ausgleich besaß. Allerdings war die Kugel eher zufällig beim Schalker gelandet, der sie am Fünfmeterraum dann nicht sauber verarbeitete (69.).

So näherte sich die Partie der Schlussphase – die einen hofften auf den Ausgleich, die anderen auf den zweiten Treffer. Die Hoffenheimer Konter wurden gefährlicher – Nadiem Amiri (75.) und Philipp Ochs (76.) zielten nur knapp vorbei. Schalke warf jedoch ebenfalls alles in die Waagschale, und als Leroy Sané die Kugel aus kurzer Distanz über den Kasten drosch, war das Glück mit der TSG im Bunde (78.).

In den abschließenden zehn Minuten blieb es dann ruhig. Ein Distanzschuss von Grischa Prömel, der am Tor vorbeizischte (90.), sorgte noch einmal für Aufregung, dann war Schluss. Die TSG darf mit einem guten Gefühl in Richtung Rückspiel blicken, das am Samstag um 13:05 Uhr im Hoffenheimer Dietmar-Hopp-Stadion angepfiffen wird, muss dann aber noch einmal eine starke Vorstellung abrufen, um das große Ziel zu erreichen.

FC Schalke 04 – TSG 1899 Hoffenheim 0:1 (0:1)

Schalke: Wellenreuther – Koseler, Friedrich, Hedlund, Neubauer – Itter, Müller (75. Avdijaj), Kehrer – Multhaup (87. Lohmar), Pick (65. Boyamba), L. Sané.

Hoffenheim: Schwäbe – Weippert, Rapp, Nkansah (75. Gimber), Rieble – Öztürk (63. Canouse), Prömel, Amiri – Ochs, Atik (55. Mees), Trümner (46. Sessa).

Tor: 0:1 Nkansah (34.). Zuschauer: 10.854. Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover). Karten: Gelb für Neubauer, Koseler / Rieble.